CLUB KULTUR | Folge #041 | DER ARTIKEL ZUM PODCAST
"In den Neunzigern brauchten wir keine Sex Positive Parties, wir hatten ja Sodom und Gomorrha"
Wien, 28. Oktober 2021
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Podcast: Club Kultur
Code: CLUBKULTUR
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STARKES LANGES WOCHENENDE
trotz der steigenden Infektionszahlen geben die Leute Gas. Egal wohin man blickte: Bekannte Namen, neue Openings, fettes Lineup: Worakls, Stephan Bodzin, Klangkarussell,Tube & Berger, Andrea Oliva, Efdemin, Amelie Lens, Dubfire und viele andere mehr beehrten am Wochenende die Stadt- es erinnert frappant an die Zeit vor der Pandemie. Wie schon öfter erwähnt gibt es ja mit dem Exil und dem Ponyhof zwei neue Plätze in und um Wien, nun eröffnete auch die Babenberger Passage nach einem aufwändigen Umbau wieder ihre Pforten und sorgt damit für gehörig Gedränge am Wiener Ring.
Auch der Großrave Rebellion bekam sehr gute bis euphorische Kritiken von den Besuchern und Kollegen, die dort waren. Gutes Sicherheitskonzept, perfekte Sound-und Lichtbedingungen und letztendlich auch eine hohe Besucherfreuquenz, auch wenn einige Touristen mangels Impfschutz nicht kommen konnten. Glaubt man den Postings von Veranstalter Harald Reiterer, so wird Rebellion aber definitiv eine Fortsetzung finden.
DIE BABENBERGER SIND ZURÜCK
Zugegeben, ich war nicht der größte Fan der Passage. Ein schicker Laden, der vor allem in den Nullerjahren zur absoluten Cashcow wurde und in den auch diverseste Superstars gekarrt wurden, sorgten für einen Hype um den Club unter der Ringstraße. Aber ökonomisch ist hier sicher vieles richtig gemacht worden. Im letzten Jahrzehnt matchte man sich dann im „Clubbing“ Segment mit dem Volksgarten und anderen Venues um die Gunst des jüngeren,schickeren aber oft betuchten Publikums. Die ersten Passage Betreiber Sunshine Enterprises zogen sich Mitte der Zehnerjahre zurück und der bisherige Hauptveranstalter Joachim Bankl übernahm den Tanztempel. Mittlerweile haben ja die Sunshiner, wie wir wissen, auch ihre zweite (Albertina)Passage an die Betreiber des O verkauft. Nun hat sich „die Passage“ einen Rundum-und Neuanstrich verliehen, und das ohne viel altes Geld im Hintergrund. Letztes Wochenende kehrte also nun auch der dritte große Tanztempel zurück auf und in den Ring- ja und auch das ist Teil unserer Clubkultur. Dazu später noch mehr...
KAVEH AHI
heißt mein heutiger Studiogast und sein Name ist wohl auf ewig mit dem Volksgarten verwoben. Schon als Jungspund startete er in den Neunzigern (mit Johannes Hoschek und Peter Czermak, der leider schon verstorben ist) das legendäre Sodom und Gomorrha Clubbing im „VoGa“, das als ausschweifendes, die Lebenslust und den Hedonismus frönendes Event sämtliche Rekorde brach. Es folgten Kinky Disco und der Garden Club,der in der Folge dann auch den legendär schönen Garten intensiver in die Veranstaltung mit einbezog. Gemeinsam mit seinem damaligen Partner Ali Pascha bespielte er den Club bis 2016, danach folgte ein Bruch und das Ende der Partnerschaft mit dem Besitzer des Clubs, Michael Böhm und schließlich auch mit seinem Partner Ali Pascha- die beiden galten ja in der Hochzeit des Clubs als illustres Gespann am Wiener Parkett. Mittlerweile sind die beiden verfreundet, wie es diplomatisch heißt. Der Glamourtempel von einst ist heute eine ökonomisch erfolgreiche Innenstadtdisco mit gefühlt immer demselben Programm für dieselbe Klientel. Ein Erfolgsrezept, das scheinbar ewig aufgeht. Das finden ich und auch andere schade, aber man muss den Lauf der Dinge akzeptieren. Offensichtlich zogen klassische Houseevents nicht mehr genügend Publikum an, vor allem wenn sie in Beliebigkeit versinken.
Kaveh ging daraufhin andere Wege, führte eine Zeitlang eine Bar und betreibt (schon seit seiner Zeit als Volksgarten Hauptveranstalter) sehr erfolgreich (gemeinsam mit Daniel Haider) das Kunstmessen Projekt Parallel, wo er auch seine Erfahrungen als Eventkreativer bei den Afterhows weitergeben konnte. Und der Partykönig von einst fand am Ende auch noch seinen Hafen, heiratete und wurde Vater.
ES JUCKT NOCH
Aber Kaveh wäre nicht er selbst, wenn er nun nur mehr als Kunstmensch aufpoppte. Es darf und muss ab und an ein wenig Party sein. Ausnahmsweise quasi, denn genau so heißt eine neue Reihe, die unregelmäßig in der Babenberger Passage stattfinden soll, auch um den Club breiter aufzustellen. Das genau passierte am 25.10. erstmals und es sollen Fortsetzungen folgen.Vor allem imponierte ihm, dass Betreiber Bankl den Umbau ganz allein stemmen und finanzieren konnte. Ein Treffen auf der Baustelle und fertig war der Plan. Über seine neue kleine Rolle und natürlich über seine Vergangenheit im Volksgarten, samt ehrlichen Antworten habe ich mit ihm im Podcast geplaudert. Mehr hört Ihr, wenn Ihr hört.
Unten übrigens noch der Link zum VICE Interview aus dem Jahr 2017.
https://www.vice.com/de/article/8x9yg5/am-ende-kam-meine-seele-zu-kurz-ein-sehr-ehrliches-interview-mit-kaveh-ahi
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Die nächste Ausgabe gibt's in zwei Wochen am 11. November 2021.
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Im Gespräch mit Crazy Sonic:
Kaveh Ahi
(c) Michele Pauty
Kaveh Ahi, Veranstalter