Das Filmarchiv Austria hat sich als eine der ersten heimischen Institutionen auf das digitale Heimkino verlagert. Der Lockdown 1 war der Anlass, mittlerweile ist diese Schiene aber fixer Bestandteil des Filmarchivs. Auf der Homepage gibt es ein kuratiertes, wöchentlich wechselndes Online-Programm mit Klassikern, aber auch selten bis nie gezeigten Dokumenten aus der eigenen Sammlung. Und das Ganze kostenlos. Derzeit sind Regie-Arbeiten von Willi Forst zu sehen, der in den 1930-ern Impulsgeber für das heimische Kino war. Außerdem eine Filmschau mit dem Titel "Das andere Wien", von Filmkünstlern, die während des zweiten Weltkriegs vertrieben worden sind. Und eine Retrospektive zum Werk des Austro-Iraners Houchang Allahyari.
Auch das Votiv-Kino hat eine Online-Abteilung eröffnet. Dort ist derzeit eine Hommage an den kürzlich verstorbenen französischen Komödien-Meister Jean-Pierre Bacri zu sehen. Der Drehbuchautor und Schauspieler hat im Laufe seiner langen Karriere vier Mal den französichen Filmpreis Cesar gewonnen, das Votiv Kino zeigt ihm zu Ehren die großartige Komödie „Unter dem Regenbogen.“ Diese Woche Freitag außerdem zu Gast ist die Schauspielerin Caroline Peters mit ihrer Lesereihe.
Und zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick auf den Kino VOD Club. Dort gibt es eine große Auswahl an heimischen Filmen zu sehen, sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme. Und als Zuckerl auch immer wieder kuratierte Filmschauen, von verschiedensten heimischen Filmschaffenden, etwa von Peter Simonischek oder Daniel Hösl und Julia Niemann aber auch von Thomas Stipsits.
Die heimische Streaming-Landschaft hat also Einiges zu bieten. Wer noch soviel Lockdown also mal Abwechslung von den herkömmlichen Streamern braucht, dem sei ein Blick auf dieses reichhaltige Angebot wärmstens empfohlen. Gut möglich, dass man gleich dort bleibt.
Johannes Rhomberg