Der Bauer Jägerstätter lebt mit seiner Frau und seinen Kindern ein friedliches Leben. Doch als die Mobilmachung auch Radegung erreicht, sickert das Unheil unaufhaltsam ein. Als Jägerstätter seinen Treueschwur auf Hitler leisten soll, bleibt er stumm. Sein tief empfundener Glaube macht es ihm unmöglich.
Er kommt nach Berlin ins Gefängnis, wo ihn Einzelhaft und Folter zu einem Kompromiss zwingen sollen. Doch er bleibt seiner Überzeugung treu, während zu Hause seine Familie um sein Leben bangt.
Regie-Ikone Terrence Malick lässt sich ja meist jahrelang Zeit zwischen zwei Filmen. In den letzten fünf Jahren hat er aber fast jedes Jahr einen neuen gemacht. Ein fast rasantes Tempo für den epischen Erzähler Malick, auch sein neues Werk dauert wieder satte 2:50 Stunden.
Dabei hat er dieses Mal eine für seine Verhältnisse beinahe konventionelle Erzählform gewählt, denn die Geschichte über Franz Jägerstätter, der während des 2. Weltkriegs von den Nazis wegen Wehrdienstverweigerung hingerichtet worden ist, erzählt er chronologisch. Innerhalb der Szenen arbeitet er dann aber wiederum sehr stark mit Auslassungen, mit Isolierungen von Figuren. Dabei können seine nahen Einstellungen durchaus auch mal auf die Nerven gehen, die Bildsprache insgesamt ist allerdings wie immer bei Malick sehr beeindruckend.
Für Hauptdarsteller August Diehl war die Zusammenarbeit mit Terrence Malick eine ganz besondere Herausforderung. Denn bei ihm seien die Schauspieler nicht nur für ihre Rollen, sondern auch für das Bild verantwortlich. Er habe, statt die Kamera zu vergessen, sie stets mitdenken müssen während des Drehens.
An seine Meisterwerke „Thin Red Line“ oder The „Tree of Life“ kommt Terence Malick mit seinem neuen Film nicht heran, aber Fans des Kult-Regisseurs werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.
Ein verborgenes Leben. Ab 31.1. im Kino. Johannes Rhomberg