Pierre-Paul hat es nicht leicht im Leben. Denn der Doktor der Philosophie hält sich für zu intelligent, um es im Leben zu etwas zu bringen. Darum arbeitet er als Boten-Fahrer. Kein Wunder, dass seine Freundin von seiner larmoyanten Einstellung genug hat. Dabei ist Pierre-Paul eigentlich tatsächlich auch einer von den Guten. Er hilft in der Suppenküche aus und kauft die Obachlosenzeitung.
Als er sich die Taschen mit dem Geld schnappt, ist seine moralische Seite aber mal für einen Moment still. Er gönnt sich damit gleich mal ein Schäferstündchen mit einem Escort-Girl, in das er sich prompt verliebt. Doch als sich die Schlinge um ihn zuzuiehen beginnt, will er die Kohle wegschaffen. Dabei helfen ihm seine neue Liebste, ein aus dem Gefängnis entlassener Finanz-Spezialist und ein -moralisch betrachtet- ins Gefängnis gehörender Off-Shore-Banker. Und eines darf verraten werden: diese Aktion werden nicht alle überleben...
Der kanadische Autorenfilmer Denys Arcand ist Arthouse-Fans für seine Filme „Jesus von Montreal“ und „Invasion der Barbaren“ bekannt. Sein neuer Film ist eine zugängliche Mischung aus Heist Movie und Kapitalismus-Kritik und bleibt bis zum Schluss überraschend. Arcands filmische Handschrift besticht durch sein Gespür für das richtige Maß an Augenzwinkern und Ernsthaftigkeit, und vor allem durch wirklich gute Dialoge.
Der unverhoffte Charme des Geldes. Ab 9.8. im Kino. Johannes Rhomberg