Dass Sarah einfach wieder aus seinem Leben verschwindet, kann Sam nicht so einfach hinnehmen. Zumal es ihm äußerst seltsam erscheint, dass sie so überstürzt mitten in der Nacht ausgezogen sein soll. Der Vermieter ist ihm bei der Suche keine Hilfe, denn Sam gehört nicht zu denen, die ihre Miete pünktlich überweisen.
Sam nimmt die Suche selbst in die Hand, und findet auf seinen Streifzügen durch das Nachtleben von Los Angeles immer wieder Hinweise. Der seltsame Typ aus dem Buchladen stellt gar die Vermutung in den Raum, dass er es hier mit einer handfesten Verschwörung zu tun hat. Und plötzlich passt alles irgendwie zusammen.
Regisseur David Robert Mitchell beweist mit seinem Neo-Film-Noir ein beeindruckendes Gespür für Atmosphäre. Die Referenzen an die 50-er Jahre Klassiker a la Hitchcock und ein orchestraler Soundtrack, der sich wie aus dieser Epoche entsprungen anhört, erzeugen eine Stimmung irgendwo zwischen Mulholland Drive, Inherent Vice und The Big Lebowski. Dass sein von Andrew Garfield verkörperter Anti-Held beinahe zu nerdig ist, und das Set Design manchmal nicht ganz konsequent ist, fällt da nicht weiter ins Gewicht. Denn die Story nimmt einen trotz Überlange von 2:30 Stunden jederzeit mit. Bei den Filmfestspielen in Cannes gab es dafür eine Nominierung für die Goldene Palme.
Under the Silver Lake. Ab 15.2. im Kino.