Über ihr Privatleben halten sich Joe und Joan bedeckt. Keine leichte Aufgabe, denn als Schriftsteller steht Joe im Fokus der Öffentlichkeit. Der Journalist Nathaniel Bone etwa versucht auf dem Flug nach Stockholm zum wiederholten Male, Joe davon zu überzeugen, dass er seine Biographie schreiben darf.
Joan scheint sich in der Rolle der braven Ehefrau, die ihrem erfolgreichen Mann den Rücken stärkt, zu Hause zu fühlen. Wenn er im Mittelpunkt der Abendgesellschaft steht, begnügt sie sich mit der Zuschauerrolle. Doch je näher die Preisverleihung rückt, desto grimmiger wird Joan. Rückblenden in die Zeit, als Joe noch Uni-Assistent und Joan seine Studentin war, erhellen langsam den Ursprung dieser Wut. Denn auch Joan wollte einmal Schriftstellerin werden.
Die Frau des Nobelpreisträgers hätte zum Rührstück verkommen können, wäre da nicht die Performance von Glenn Close als Joan. Wie sie -oft ohne Worte- emotionale Dichte und Tiefe auf die Leinwand bringt, ist große Schauspielkunst. Ihre männlichen Mitspieler haben es neben ihr schwer, trotzdem ist gerade auch Christian Slater als Journalist Nathaniel in einer seiner besseren Performances zu erleben. Das Zentrum des Films ist aber trotzdem Glenn Close, die für ihre Performance bereits zum siebten mal für den Oscar nominiert ist. Hoffentlich kann sie ihn diesmal auch mit nach Hause nehmen, wenn die Goldjungen am Sonntag in zwei Wochen vergeben werden.
Die Frau des Nobelpreisträgers. Ab 8.2. im Kino.