Er beginnt, die Kaution für seinen Bruder zusammenzukratzen. Das Geld von dem Überfall reicht dafür nicht aus, weil es durch eine Farbpatrone einen „Inflationsschock“ erlitten hat. Darum erzählt er seiner Freundin Corey kurzerhand eine glatte Lüge über den Grund für die Verhaftung und schleppt sie geradewegs ins Kautionsbüro. Dort geht aber leider wieder alles schief. Als Connie erfährt, dass Nick nach einer Schlägerei in ein Krankenhaus verlegt worden ist, schleicht er sich dort ein, und holt seinen bandagierten Bruder heraus. Und muss feststellen, dass er den Falschen erwischt hat.
Das New Yorker Autorenfilmer-Duo Benny und Josh Safdie galt bislang als Geheimtipp in der amerikanischen Indipendent-Szene. Den Vorgängerfilm „Heaven knows what“ haben sie mit einem minimalen Budget verwirklicht und sind dabei in ihrem Streben nach Authentizität so weit gegangen, dass sie die Hauptrolle mit der bis dahin auch im echten Leben drogensüchtigen Obdachlosen Arielle Holmes besetzt haben. Es ist aber auch und vor allem ihre stilistische Handschrift, die dafür gesorgt hat, dass sie für ihren neuen Film Hollywood-Star Robert Pattinson gewinnen konnten. Der arbeitet ja seit einiger Zeit konsequent daran, dem Image als Teenie-Schwarm zu entwachsen. Und für die Brüder Safdie hat seine Mitwirkung ein mehr an Aufmerksamkeit für ihren Film gebracht, das es vielleicht sonst nicht gegeben hätte. Denn beim Filmfestival in Cannes ist „Good Time“ nicht etwa in einem Nebenbewerb gelaufen –wie es bei Newcomern meistens der Fall ist- sondern direkt im Hauptbewerb.
Good Time. Ab 3.11. im Kino.