Die Praxis von Jenny ist schon geschlossen, als es an der Tür klingelt, deshalb weist sie ihren Praktikanten an, nicht zu öffnen. Dass die junge Frau, die vor der Tür steht, am nächsten Tag tot aufgefunden wird, ist für Jenny ein Schock. Sie fühlt sich für den Tod des Mächens mitverantwortlich und beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Der junge Bryan, dessen Hausärztin sie ist, scheint etwas zu wissen. Die Spur führt sie in das Rotlichtmilieu der belgischen Stadt Seraing. Und dort wird es bald ungemütlich.
Jean-Pierre und Luc Dardenne sind für ihren konsequent naturalistischen Erzählstil bekannt. Mit ihren Filmen "Rosetta" und "Das Kind" haben die Regisseure bereits zweimal die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes gewonnen. Ihr neuer Film verwendet die bekannten Zutaten aus konsequent unaufgeregtem Erzählstil, genauer Beobachtung und viel Handkamera. Damit bauen sie eine Geschichte auf, die sich im Spannungsfeld irgendwo zwischen Sozialdrama und Krimi bewegt, und zwar von beidem das Beste. Ein zusätzliches Ass im Ärmel haben sie mit ihrer Hauptdarstellerin Adèle Haenel. Die Französin spielt die Protagonistin mit großer Sensibilität und innerer Stärke, ohne gefühlig zu werden.
Das unbekannte Mädchen. Ab 10.2. im Kino.