Die Kinder sind aus dem Haus, und damit die eine Sache, die Marianne und Günther durch alle Höhen und Tiefen der Ehe zusammengeschweißt hat. Durch den Nebel der Erinnerung versuchen sie vergeblich, wieder dort anzuknüpfen, wo sie sich einmal verliebt haben.
Das ist allerdings nicht ganz einfach, denn das Erinnerungsvermögen ist leider gerade dabei, stark nachzulassen. Was soweit geht, dass zwischen den beiden ein amüsanter Wettbewerb entsteht, wer hier mehr vergisst. Um diese Frage zu klären muss ein Demenzteste her. Doch als sogar der Hochzeitstag vergessen wird, wird es Günther zu bunt: ein Kumpel hat sie bereits probiert, die Wunderpille. Und der schwärmt davon. Alle Erinnerungen soll sie wieder hoch kommen lassen. Was könnte es nach über 50 gemeinsamen Jahren besseres geben? Das Problem dabei: nicht nur die guten, auch die schlechten Dinge kommen mit einer ungeahnten Klarheit zurück.
Eine immer älter werdende Gesellschaft bringt es mit sich, dass auch die höheren Semester als Kinopublikum immer relevanter werden. Der Spielfilm „Weißt du noch“ ist ein charmantes Beispiel, wie man sich des Themas der Vergänglichkeit mit leichtfüßigem, aber intelligentem Humor annähern kann. Unter der Regie von Rainer Kaufmann glänzen Günther Maria Halmer und Senta Berger in den Hauptrollen. Weißt du noch.
Ab 22.9. im Kino. Johannes Rhomberg