Produzent Wayne ist guter Dinge, dass seine um vieles jüngere Freundin Maxine den Durchbruch als Porn-Starlet schaffen kann. Schon deutlich mehr Erfahrung hat dagegen die resch-resolute Blondine Bobby-Lynne, deren Chemie mit dem Hauptdarsteller, Jimi-Hendrix-Look-alike Jackson, schon von Anfang an stimmt. Kameramann RJ dagegen wähnt sich als verkannter Godard, während seine zurückhaltende Freundin Lorraine den Ton machen darf.
Vermieter Howard ist alles andere als begeistert von der illustren Mannschaft, zumal seine Frau in keinem besonders guten Zustand zu sein scheint. Als Maxine in einer Drehpause über das Gelände schlendert, und der Frau begegnet, bemerkt sie beunruhigende Verhaltensweisen. Ihr Eindruck wird sie nicht täuschen…
Regisseur Ti West ist bereits ein erfahrener Horrorfilm-Regisseur mit Anspruch. Kein Wunder, dass das Studio A24, das für Feinschmecker-Horror wie „The Witch“ oder „Midsommar“ steht, in ihm den richtigen für die Story sah. „X“ ist nicht nur handwerklich fein gemacht, sondern ist auch eine abgründige Breitseite gegen die amerikanische Form der religiös verbrämten Bigotterie, die immer wieder störend in die Entwicklung der amerikanischen Gesellschaft hineinwirkt. Ebenfalls Slasher-Erfahrung bringt das tolle Ensemble rund um Mia Goth -bekannt aus Susperia- mit.
X. Ab 19.5. im Kino. Johannes Rhomberg