Anfang des 19. Jahrhunderts galt ein Sturm noch als Strafgericht Gottes, und wer wissen wollte, wie das Wetter wird, hielt sich gern Frösche im Glas. Aberglaube und religiöse Dogmen standen dem Fortschritt der Meteorologie im Weg. Doch mit der unerschrockenen Neugier aufgeklärter Geister machte sich eine Generation von Wissenschaftspionieren daran, die Geheimnisse der Atmosphäre zu lüften. Sie klassifizierten Wolken, beschrieben die Stärke des Windes, erforschten eisige Höhen im Heißluftballon, entdeckten, wie sich Elektrizität zur Übermittlung von Wetterwarnungen einsetzen ließ, und entschlüsselten die rätselhaften Wirbel der Luftströme. Mancher zahlte einen hohen Preis dafür – Existenzen wurden ruiniert, Reputationen zerstört, Konkurrenten aus dem Weg geräumt.
Lebendig und kenntnisreich erzählt Peter Moore die wechselhafte Geschichte von den stürmischen Anfängen eines der selbstverständlichsten Dinge auf der Welt: der Wetterprognose.
Die Geschichte der Meteorologie ist auch die eines wissenschaftlichen Konfliktes: Soll man das Wetter nur aufzeichnen und beschreiben oder soll und kann man es auch vorhersagen?
Auf der Suche nach Antworten erzählt Peter Moore zunächst von den Wetterbeschreibern – Wissenschaftlern wie Sir Francis Beaufort, der im Januar 1806 die unterschiedlichen Winde erstmals in eine 13-teilige Skala sortierte und so die Grundlage für Windstärken-Skalen schuf. Er erinnert an Luke Howard, der 1803 die Wolkentypen wissenschaftlich benannte, und erzählt vom amerikanischen Reeder William C. Redfield, der 1831 als erster das "Auge des Hurrikans" erkannte, die Zone eines Wirbelsturms, in der Windstille herrscht. Ein anderer Wetterbeschreiber war der amerikanische Marineoffizier Matthew Maury. Er studierte alte Logbücher und trug daraus die Wetterangaben für zahlreiche Meeresregionen zusammen – erste Wind- und Strömungskarten, die Schiffsreisen sicherer machten.
Erschienen im: Mare Verlag