Aufgewachsen in Oakland, Kalifornien, in einer streng religiösen Familie, lernten die 4 Schwestern Bonnie, June, Anita und Ruth Pointer früh, was Harmonie bedeutet, musikalisch und familiär. Ihr Vater war Pastor, Musik gehörte zum Alltag. Diese Gospelwurzeln blieben hörbar, egal ob sie später Funk, Jazz, Country oder Disco sangen.
Fairytale
Mit Songs wie „Fairytale“, für den sie 1975 einen Grammy gewannen, schrieben The Pointer Sisters Geschichte – als erste schwarze Frauenband, die auf der legendären Bühne der Grand Ole Opry in Nashville, Tennessee stand. Sie verbanden Country mit Soul, Pop mit Funk – und überschritten damit nicht nur musikalische Grenzen, sondern auch gesellschaftliche. Der Erfolg wuchs, doch auch der Druck. 1977 erschien „Having a Party“, das letzte Album, auf dem alle vier Schwestern gemeinsam zu hören waren. Der Titeltrack – ein jazz-funkiger Abschied – markierte das Ende einer Ära, bevor Bonnie die Gruppe verließ, um bei Motown eine Solokarriere zu starten.
Doch das war längst nicht das Ende: Anfang der 80er kehrten Anita, Ruth und June mit dem Album Break Out zurück – und mit Songs wie „Automatic“, „Jump (For My Love)“ und „I’m So Excited“ wurde aus Comeback pure Explosion. Zwei Grammys, weltweite Tourneen – und das Gefühl, dass diese drei Stimmen einfach alles konnten.
Hinter all dem Glanz blieb immer eines im Zentrum: Familie. June kämpfte lange mit gesundheitlichen Problemen, später trat ihre Tochter Issa in ihre Fußstapfen. Und Ruth Pointer steht bis heute auf der Bühne – gemeinsam mit Tochter und Enkelin. Drei Generationen, eine Energie.