1971 feiert Stevie Wonder seinen 21. Geburtstag. Er ist endgültig erwachsen. Sein neuer Vertrag bei Motown Records erlaubt ihm künstlerische Freiheit. Bis zu diesem Zeitpunkt stand er unter den Fittichen des Motown Gründers Berry Gordy, der vorgab, was wie zu klingen hat. Eine neue Ära beginnt.
1972 erscheint das Album Music of My Mind und zeigt einen neuen, experimentierfreudigen Stevie Wonder. Es war kein sehr erfolgreiches, jedoch wegweisendes Album des Ausnahmemusikers. Seine neue Liebe? Synthesizer. Die Co Produzenten Robert Margouleff und Malcolm Cecil, auch als Elektronik Duo Tont’s Expanding Headband bekannt, eröffnen Wonder völlig neue Wege des Musikmachens. Das geniale Songwriting mischt sich hier mit neuen Sounds.
Wonder spielt auf diesem Album, bis auf Trombone und Gitarre, alle Instrumente selbst. Besonders eines hat es ihm angetan. Der Moog Synthesizer, den er ein Jahr zuvor zum ersten Mal gehört hatte. Er nimmt eine tragende Rolle ein, und erlaubt Wonder, über seine eigenen Grenzen zu gehen. Für Wonder war es eine völlig neue Dimension. Vielleicht ist das auch ein Grund, dass bei diesem Album die großen Hits ausbleiben. Zu sehr gefiel man sich auf der Suche nach neuen Klängen, als sich mit Gedanken wie Chartplatzierungen auseinanderzusetzen.