Er mag Jamie XX nun mal genau so wie Miles Davis, sagt Jose James über den musikalischen Zwiespalt, in dem er sich zeit seines Lebens befindet. Miles Davis lässt er mit dem neuen Album definitiv hinter sich. Die Referenzen kommen diesmal aus dem Neo Soul und heißen D'Angelo oder Erykah Bahdu. Verspielte Beats, wummernde Bässe und dezente Synthies prägen das Klangbild von Love in a Time of Madness.
Das Tempo ist größtenteils radikal entschleunigt. Dass er sich aber auch im Uptempo wohlfühlt, beweist er bei den dancefloor-tauglichen Tracks Live your Fantasy und Ladies Man.
Jose James Stimme fühlt sich in dem neuen Songmaterial spürbar wohl. Dass er aus dem Jazz kommt, blitzt aber in den Vocal-Lines mancher Tracks trotzdem deutlich durch.
Ursprünglich wollte Jose James ein Doppelalbum machen. Die erste Seite sollte von der Liebe handeln und die zweite von den sozialen Spannungen in den USA. Doch dann hatte er das Gefühl, dass die Vorkommnisse so außer Kontrolle geraten, dass er aus seinem Album lieber ein Gegenmittel machen wollte, und sich thematisch auf die Liebe beschränkte. Und das ist wohl ohnehin der vernünftigste Ansatz zur Weltaneignung.
Die Anspieltipps der Musikredaktion:
- Live Your Fantasy
- Remember Our Love
- Last Night
- Ladies Man
- What Good Is Love