Ein paar Jahre zuvor erfindet Edsion bereits eine äußerst ausdauernde Glühlampe, auf die er ein Patent besitzt. Westinghouse wiederum sieht die Probleme, die eine Versorgung mit Gleichstrom bringt, nämlich die viel zu kurze Reichweite. Er glaubt darum, dass eine Fusion seiner Technik mit den Glühlampen von Edison die ideale Lösung wäre.
Der ehrgeizige Edison wiederum, dem Geld relativ egal ist, will dass nur sein Name in Zusammenhang mit der Elektrifizierung in die Geschichtsbücher eingeht. Zu einem abgemachten Treffen, bei dem Westinghouse ihm ein Angebot zur Zusammenarbeit unterbreiten will, erscheint er darum kurzerhand nicht. Von nun an entbrennt ein Wettkampf zwischen den beiden um die Elektrifizierung der USA, der mit immer härteren Bandagen geführt wird.
Der Originaltitel des Films „The Current War“ – der Stromkrieg – trifft sehr gut, worum es in diesem Spielfilm geht. Denn die Auseinandersetzung zwischen Thomas Edison und George Westinghouse ist bereits eine Vorwegnahme des Raubtierkapitalismus, wie wir ihn heute kennen, bei dem nur der Stärkere überlebt. Die moralische Integrität, die sich Edison zu Beginn seiner Karriere auf die Fahnen geheftet hat, bleibt dabei rasch auf der Strecke. Denn er ist es, der den Behörden hilft, die Todesstrafe auf dem elektrischen Stuhl einzuführen, nur um den Wechselstrom von Westinghouse zu diskreditieren.
Gleichzeitig ist die deutsche Übersetzung des Filmtitels „Ein Leben voller Licht“ durchaus passend für die Herangehensweise von Regisseur Alfonso Gomez-Rejon, der zwar einerseits penibel die Geschichte erzählt, aber auch poetische Bilder dafür findet. Diese wirken nicht zuletzt aufgrund des cleveren Scores, der nicht überorchestriert ist, sondern sich auch moderner Synths bedient. Ein spannendes Stück Geschichte, souverän gespielt von Benedict Cumberbatch und Michael Shannon in den Hauptrollen.
Edison – Ein Leben voller Licht. Ab 30.7. im Kino. Johannes Rhomberg