Die französische Hauptdarstellerin der bei Palästinensern wie Israelis gleichermaßen beliebten Soap ist begeistert von den Qualitäten des vermeintlichen Nachwuchsautors. Der aber sieht sich gezwungen, immer wieder bei Assi vorstellig zu werden, um sich neue Ideen zu holen. Auch wenn die oft ziemlich absurd klingen.
Mit seiner neuen Stellung schöpft er auch frischen Mut, sich seiner Ex zu nähern, die allerdings erst mal wenig von ihm wissen will. Als die eigentlich als anti-zionistisch gedachte Serie durch Assis Einfluss immer israel-freundlicher wird, wird Salam klar, dass er sich von seinem „Mentor“ emanzipieren muss.
Mit dem Rückenwind seiner wieder erwachenden Liebe zu seiner Ex, entwickelt Salam seine eigene Identität als Autor und erfindet ein versöhnliches Szenario für den Ausgang der Serie. Sein Onkel dagegen stellt sich das Serien-Finale als Rache für die Niederlage im Sechs-Tage-Krieg vor. Und so wird der Kampf um das Ende der Serie nicht nur eine Auseinandersetzung zwischen Israel und Palästina, sondern auch eine zwischen den Generationen.
Viel zu lachen gab es noch nie im Nahen Osten und das wird sich so bald wohl auch nicht ändern. Umso tröstlicher ist es da, dass der israelische Regisseur Sameh Zoabi mit seiner Komödie „Tel Aviv on Fire“ beweist, dass man tatsächlich jede Tragödie auch als Komödie inszenieren kann. Die herrlich absurde Prämisse gibt ihm die Freiheit, eine Aussage über das israelisch-palästinensische Verhältnis zu machen, die trotz bitterem Beigeschmack im Kern eine hoffnungsvolle ist.
Tel Aviv on Fire. Ab 19.7. im Kino. Johannes Rhomberg