Statt der Hauptrolle offeriert der berühmte Produzent plötzlich nur eine kleine Nebenrolle – für die sie ihn auch noch wöchentlich in der Junggesellen-Wohnung treffen soll. Für Madeleine keine Option. Doch der Masterplan ihres Geliebten sieht auch nicht gerade vielversprechend aus: er will eine gute Partie heiraten, um dann mit ihr ein bequemes Leben zu führen. Auch das keine Option.
Als der Mord an dem Produzenten dann publik wird, gerät Madeleine sofort ins Fadenkreuz der dumpfbackigen Ermittler, für die von Anfang an festeht, dass sie die Täterin sein muss. Wie gut, dass ihre beste Freundin Pauline Anwältin ist. Schließlich gibt es mehr als genügend andere Verdächtige.
Zum Beispiel Palmarède, ein alter Kumpel des zuständigen Ermittlers, der dem Ermordeten zufälligerweise ein Haus auf Lebensrente abgekauft hat, die nun hinfällig ist.
Regisseur Francois Ozons neues Werk „Mein fabelhaftes Verbrechen“ ist eine lose Verfilmung des gleichnamigen Boulevardstücks Georges Berr, das 1934 erschienen ist. Ozon inszeniert die hintergründig-witzigen Dialoge mit dem notwendigen Tempo, das guter Boulevard braucht.
Dass das Thema des Machtmissbrauchs in beinahe 100 Jahren nichts an Aktualität eingebüßt hat, ist zwar traurig, macht aus dem Film aber gleichzeitig einen relevanten Kommentar zur Gegenwart. Dem spielfreudig aufgelegten Ensemble gehören neben Nadia Tereszkiewicz und Rebecca Marder auch Isabelle Huppert und Danny Boon an.
Mein fabelhaftes Verbrechen. Ab 1.9. im Kino. Johannes Rhomberg