Ein Krieg zwang Madina und ihre Familie zur Flucht aus ihrer Heimat. Von der Flucht, dem Ankommen und Zurechtfinden im Flüchtlingsheim erzählt Julia Rabinowich in ihrem Jugendroman „Dazwischen: Ich". Nun wurde der Nachfolgeroman „Dazwischen: Wir" von der Jury der jungen Leser*innen zum Jugendbuch des Jahres gekürt. Und das aus gutem Grund, denn der Roman greift ohne Scheu wichtige Themenkomplexe auf und verwebt sie gekonnt zu einer aufrüttelnden Erzählung. Der zweite Teil setzt zu einer Zeit ein, als Madina gerade Stabilität zu finden scheint: Sie besucht das Gymnasium, hat eine beste Freundin und sogar einen Freund, sie trägt, was die anderen tragen und beginnt langsam, sich nicht mehr wie ein Fremdkörper der Gesellschaft zu fühlen. Doch da tauchen rassistische Schmiereien auf und es formiert sich eine kleine Gruppe ausländerfeindlicher Aufrührer, die hartnäckig für Unruhe sorgen. Julia Rabinowich lässt die Protagonistin selbst zu Worten kommen. Tagebucheinträge erzählen von den Geschehnissen, aber auch und vor allem von der Überforderung, mit der die junge Madina konfrontiert ist. Wir erfahren von ihren Wünschen, von ihrer Ohnmacht, von ihrem Gefangensein zwischen dem Wunsch loslassen zu können und ihrem Verantwortungsgefühl, das sie mutig ihren Weg gehen lässt.
Dazwischen: Wir
Dazwischen: Wir
von Julya Rabinowich
erschienen im Hanser Verlag
„Dazwischen: Wir" ist ein wichtiges Buch, eines das sich über Tabuthemen traut, eines, das Mut macht, seine eigenen Glaubenssätze zu finden und für sie einzustehen. Es ist ein Buch, das die grundlegenden Fragen stellt: Wer bin ich? Was ist Heimat? Was Zugehörigkeit und Freundschaft?