„Im großen Zirkus herrschte atemlose Stille, als der Mann mit dem Zylinder rief: „Meine Damen und Herren, liebe Kinder! Wir kommen nun zu unserer Glanznummer: Petronius, der lustigste Clown der Welt, mit seinem störrischen Esel!“Die Zirkuskapelle begann zu spielen. Das Publikum klatschte begeistert. Doch nichts geschah! Weder der Esel noch der Clown rührten sich. Die Kapelle spielte weiter, wurde erst leiser und hörte dann ganz auf. „Hoppla Petronius! Hoppla!“, rief der Direktor noch lauter und knallte ungeduldig mit der Peitsche. Doch weder der Clown noch der Esel regten sich. Da sagte der Clown in die Stille hinein: „Nein!“ Und Theodor, der Esel bewegte seine Ohren von links nach rechts und von rechts nach links. Auch das war ein klares Nein.“So beginnt das kunstvolle Bilderbuch „Der Clown sagte Nein“ von Mischa Damjan und Torben Kuhlmann. Ein Bilderbuch, das nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch selbst eine erwähnenswerte Historie hinter sich hat.„Genau wie der Clown Petronius sagte auch der Autor an einem entscheidenden Punkt seines Lebens „Nein“ – und gründete seinen eigenen Verlag. Er wollte Geschichten so erzählen, wie er sie für Kinder passend fand. „Geschichten für Kinder, Poeten und Poetinnen“ ist der gemeinsame Leitgedanke für den Verlag und für den Zirkus, den der Clown Petronius gründet“, erzählt Herwig Bitsche im Vorwort des Buches. Er ist der heutige Verleger des NordSüd Verlags, jenes Verlags, den der Autor vor genau 60 Jahren gründete. Neben Petronius und seinem Esel sagen auch die anderen Artist*innen des Zirkus „Nein“ und erfinden sich neu. In ihrem eigenen Zirkus darf jeder das machen, was er oder sie wirklich machen will – nichts muss, alles darf. Für dieses gemeinsame Ziel packen die Freund*innen gemeinsam an und arbeiten darauf hin. Diese Freiheit am kreativen Schauplatz eines Bilderbuchs ausgelebt zu sehen, tut einfach gut. Und auch die farbintensiven und gewohnt kunstvollen Illustrationen von Torben Kuhlmann tun gut. Ein Gesamtkunstwerk.