Dazwischen tummeln sich allerhand eigenartige und einzigartige Menschen. Ein Drogendeal läuft aus dem Ruder, Doll, der 17-jährige kleine Bruder von Cillian, wird im Haus des riesigen Anfang Zwanziger Dev festgehalten, weil Cillian sein Geld nicht beisammenhat. Und Dolls Freundin Nicky, die selbst ihre eigenen Problemchen hat, macht sich auf, um Doll zu retten …
Der kanadisch-irische Autor Colin Barrett erzählt in seinem Roman »Wilde Häuser« eine relativ kurze Zeitspanne. Ihm gelingt es, Nebensächlichkeiten mit einer bemerkenswerten Spannung zu versehen, sein Stil ist detailreich. Die Typen werden als entweder extrem liebenswert oder extrem widerlich charakterisiert. Einer der Entführer hat etwa ein »Gesicht gleich einer verwüsteten Kirche, die Augen glitzerten wie eingeschlagene Fenster.« Die Jury des Booker Prize im vergangenen Jahr fand das Buch so »beißend, witzig und bittersüß wie das Leben«.
Colin Barrett
Wilde Häuser
Ü: Claudia Glenewinkel und Hans-Christian Oeser
Steidl, 256 S.


