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Blue Note - Teil 2

Die blütezeit

Zu Beginn der 50er Jahre ist Blue Note ein kleines, aber feines New Yorker Jazz-Label. Aber die Label-Chefs Alfred Lion und Francis Wolff wollen mehr. Die Devise für die Auswahl ihrer Künster ist: jung und wild, ja – aber schwingen muss es. Die logische Konsequenz: Blue Note wird zur ersten Adresse für Hard Bop Jazz.

Horace Silver zum Beispiel kommt 1952 zu Blue Note findet dort eine Heimat. Er wird gemeinsam mit Art Blakey und den Jazz Messengers auch ein stilbildender Akteur des Hard Bop. 1964 nimmt er sein wohl bekanntestes Album "Song for my Father" bei Blue Note auf. Der Titeltrack ist ein Paradebeispiel für eingängigen Jazz, der sich trotzdem nicht beim Publikum anbiedern will.

Auch das Album "Moanin" von Art Blakey und den Jazz Messengers aus dem Jahr 1959 ist ein Meilenstein für Blue Note. Die Liste der Blue Note Musiker liest sich insgesamt wie ein Who is Who des Jazz dieser Epoche. Hank Mobley, Lee Morgan, Kenny Dorham, Kenny Burrell, Grant Green oder Sonny Rollins sind bei Blue Note unter Vertrag. John Coltrane für sein Album "Blue Train" und Cannonball Adderley für "Somethin' else" machen einen einmaligen aber bedeutsamen Ausflug zu Blue Note. Die Qualität der Aufnahmen von Blue Note aus dieser Epoche ist der absolute Goldstandard der Jazz-Musik. Mit ein Grund dafür ist schlicht die Tatsache, dass Lion und Wolff ihren Musikern nicht nur die Aufnahmesessions bezahlten, sondern auch einige Tage Probenzeit davor. Dass das die künstlerische Qualität der Aufnahmen auf ein bis dahin nicht gekanntes Niveau gehoben hat, sagt auch Bassist Ron Carter im Nachhinein über die Arbeit für Blue Note. 

Einen wesentlichen Anteil am Mythos Blue Note hat aber der Sound der Alben. Dafür verantwortlich ist der legendäre Tonmeister Rudy van Gelder. Ab 1953 zeichnet er für so ziemlich jede Blue Note Aufnahme verantwortlich. Sein revolutionärer Sound erzeugt das vielfältigste und gleichzeitig klarste Klangbild, das es bis dahin gab. Für Blue Note ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Plattenmarkt.

 

1965 verkaufen Alfred Lion und Francis Wolff Blue Note an Liberty Records, bleiben aber Geschäftsführer des Labels. Lion ist die Bevormundung der neuen Besitzer aber bald zuwider. 1967 geht er in Pension. Von nun an führt Wolff die Geschäfte, bis zu seinem Tod vier Jahre später. Mit dem Abschied der beiden Label-Gründer fällt Blue Note in einen jahrelangen Dämmerschlaf. Was nach dem Erwachen ab Mitte der 90-er Jahre passiert, darüber berichten wir nächste Woche. 

                                                                                                                                  Johannes Rhomberg

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