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screening room - der rausch

der rausch

Regie: Thomas Vinterberg

In einer dänischen Kleinstadt beschließen vier saturierte Gymnasiallehrer ein gewagtes Jux-Experiment. Sie wollen die Wirkung eines konstanten Alkoholspiegels auf ihre Leistungsfähigkeit überprüfen. Angespornt von ersten positiven Resultaten, erweitern sie die Versuchsanordnung – sprich: sie erhöhen die Dosis. Bis das Ganze zu kippen droht.

Eigentlich scheint in der Welt der vier Lehrer, die zwischen 40 und 50 sind, alles in Ordnung zu sein. Man hat Familie, Eigentumsheim und einen soliden Job. Aber genau das ist eben auch das Problem. Mit der Sicherheit hat sich eine ordentliche Dosis Langeweile eingeschlichen. Der Geschichtelehrer Martin zum Beispiel ist im Unterricht oft eher nur körperlich anwesend, und auch seine Beziehung zu seiner Frau hat unter der Routine gelitten.

Bei einem Geburtstagsessen der vier Freunde zitiert Nikolaj einen norwegischen Philosophen, der zu der bahnbrechenden Erkenntnis gelangt ist, dass der Mensch mit 0,5 Promille Alkohol im Blut zu wenig geboren wird. Und als bei Martin diese Erkenntnis gesickert ist, ist er der Erste, der den Selbstversuch startet und die anderen mitzieht. Die Resultate sind bemerkenswert. Aus den langweiligen Pflichterfüllern werden mitreißende Vorzeige-Lehrer. Beziehungen werden wieder belebt und Lebensfreude gewonnen.

Klar, dass da der Wunsch nach mehr wach wird. Doch wie das halt so ist, wenn man immer mehr von etwas braucht, nähert sich das Quartett gefährlich der Sucht. Und wo der eine noch zur Selbstkontrolle fähig bleibt, verliert der andere schon den Boden. Aus der Komödie droht eine Tragödie zu werden.  

„Der Rausch“ heißt der neue Streich von Regisseur Thomas Vinterberg, der bereits bei zahlreichen Film-Festivals abgeräumt hat. Vinterberg, der 1998 mit dem düsteren Kultfilm „Das Fest“ international erstmals auf sich aufmerksam gemacht hat, schlägt hier einen deutlich humoristischeren Ton an. Und das gibt dem Film bei aller Tiefgründigkeit auch eine melancholische Leichtigkeit, die ihn erst richtig großartig macht.

Mit Hauptdarsteller Mads Mikkelsen hatte Vinterberg bereits vor neun Jahren für sein Drama „Die Jagd“ gearbeitet. Auch wenn der ganze Cast wunderbar harmoniert, ist es doch seine Darstellung die den Film trägt – neben Vinterbergs hintergründigem Drehbuch. Unter vielen anderen Preisen gab es dieses Jahr den vielleicht begehrtesten: den Oscar für den besten internationalen Film.  

Der Rausch. Ab 16.7. im Kino                                             Johannes Rhomberg

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