Weil er sonst keine Möglichkeit sieht, nimmt Francis den Job als Koch für die Dealer an. Doch bald zieht Reinhold ihn in seine kriminellen Machenschaften hinein. Bei einem missglückten Überfall verliert Francis einen Arm. Die Prostituierte Mieze nimmt ihn daraufhin bei sich auf, und bald scheint es möglich, dass er doch sein Glück in der Großstadt findet. Aber Reinhold lässt so schnell nicht locker.

Alfred Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“ aus dem Jahr 1929 ist ein Schlüsselwerk der deutschen Literatur. Die expressive Sprache und die poetische Montagetechnik hat Regisseur Burhan Qurbani wunderbar in seinen Film übersetzt. Die Sprache hat für ihn aber noch eine weitere, sehr pragmatische Bedeutung. Denn sein Protagonist Francis spricht zu Beginn der Geschichte noch kein deutsch und eignet sich die Sprache seiner Umgebung immer mehr an. Für Qurbani, dessen Eltern bereits vor seiner Geburt aus Afghanistan nach Deutschland geflohen waren, ein Akt der Selbstermächtigung, wie er bei der diesjährigen Berlinale erzählt hat.

Qurbani ist eine sowohl spannende als auch poetische Verfilmung von Döblins Roman gelungen, die von einem großartigen Schauspieler-Ensemble getragen wird, aus dem Albrecht Schuch als Reinhold hervorsticht. Für seine Leistung hat er dieses Jahr den deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller gewonnen. 

Berlin Alexanderplatz. Ab 6.8. im Kino.                                                                                  Johannes Rhomberg