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vice

Regie: Adam McKay

Dick Cheney ist einer der umstrittensten Politiker der jüngeren amerikanischen Geschichte. Seine Vizepräsidentschaft unter George W. Bush hatte verheerende Folgen für die Welt. Denn Cheney gilt als der Architekt des „War on Terror“, den die amerikanische Regierung nach 9/11 ausgerufen hat. Das satirische Biopic "Vice" ist eine bitterböse Abrechnung mit ihm und seiner Vize-Regentschaft.

Anfang der 60-er Jahre ist der Krieg noch kalt, aber Cheney hat dafür noch nichts damit zu tun. Vielmehr sieht es zu dieser Zeit danach aus, als ob der 21-jährige aus der Pampa in Nebraska niemals herauskommen wird. Denn an der Uni in Yale scheitert er, die vorläufige Alternative ist Alkohol und ein Job als Elektriker. Seine Frau Lynne findet das gar nicht witzig.

Wir lernen: Hinter jedem erfolgreichen Mann steckt eine Frau, die ihm die Rute ins Fenster stellt. Oder so ähnlich. Jedenfalls nimmt sich Cheney zusammen, und macht Karriere in Washington. Als Assistent von Donald Rumsfeld lernt er ab Anfang der 70-er Jahre das Handwerk der Macht.

George W. Bush gewinnt ihn zu Beginn der 0-er Jahre als Vizepräsidentschaftskandidaten für sich, obwohl seine politische Karriere eigentlich bereits zu Ende ist. Er ist zu diesem Zeitpunkt Chef des Großkonzerns Halliburton, der in der Erdölbranche agiert. Diese Funktion legt er als Vizepräsident zwar zurück, für den Konzern lohnt sich das Engagement aber trotzdem. Denn nachdem die USA im Irak einmarschiert sind, ist Halliburton am Wiederaufbau maßgeblich beteiligt.   

Adam McKays Biopic ist im Vorfeld als „Rachefeldzug der Liberalen“ bezeichnet worden. Und tatsächlich spaltet der Film die USA wie kaum ein anderer in jüngster Zeit. Das demokratische Amerika feiert den Film als Abrechnung mit einem zynischen und machthungrigen Kriminellen, der auf Basis einer Lüge einen traumatisierenden Krieg vom Zaun gebrochen hat. Das konservative Amerika hasst den Film, weil es eine seiner aktuellen Legenden verunglimpft.

Tatsache ist jedenfalls, dass Christian Bale als Cheney tatsächlich großartig ist, obwohl ihm die Oscarnominierung schon sicher war, als klar wurde, dass er sich dafür einen Wanst anfressen musste. Und Tatsache ist auch, dass Adam McKays filmisches Risiko sich gelohnt hat. Er ist oscarnominiert für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch.

Vice. Ab Freitag 22.2. im Kino. 

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