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Manifesto

Manifesto

Regie: Julian Rosefeldt

"Alle gegenwärtige Kunst ist Schein. Alles am Menschen ist Schein." Starke Worte, die typisch waren für die flammenden Manifeste von Künstlergruppen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Schauspielerin Cate Blanchett erweckt einige von ihnen in der Monologreise "Manifesto" zum Leben, und schlüpft dabei in ein Dutzend Charaktere quer durch alle gesellschaftlichen Schichten.

Der Filmkünstler Julian Rosefeldt stellt sie dabei in Situationen, die den Inhalt der Monologe raffiniert unterstreichen. Etwa wenn sie als Nachrichtensprecherin über die Probleme von Wahrnehmung und Handlung sinniert. Oder als trauernde Grabrednerin über Selbsttäuschung. Ein besonderer Clou ist auch ihr Monolog als Lehrerin in der Volksschule, die ihre Schüler zum kreativen Ideenklau verführt.

Cate Blanchett schlüpft so selbstverständlich in die verschiedenen Figuren -unter anderen ein cholerischer Obdachloser und eine tyrannische, russische Ballettchoreografin- dass es ein Augenschmaus ist. Und Ohrenschmaus. Denn mit was für einer Leichtigkeit sie die teils doch sperrigen Texte serviert, ist erstaunlich. Es ist fast etwas ironisch, dass die Manifeste, die zur Zerstörung der zeitgenössichen Kunst aufrufen, auf eine Weise dargebracht werden, die sich auf der Spitze der sich gegenwärtigen Darstellungskunst bewegt. Oder anders gesagt: wer großes Schauspielerkino mag, darf diesen Experimentalfilm auf keinen Fall verpassen. Tickets sollte man sich am besten gleich besorgen, denn er ist nur zwei Mal im Gartenbaukino zu sehen, und zwar am Donnerstag und am Sonntag.

 

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